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Ortsteil Hohenassel

Hohenassel hat - ebenso wie Nordassel und Burgdorf, mit deren Geschichte es eng verbunden ist - seinen Namen von der früheren Hesleburg, der späteren Asleburg, erhalten. Im Jahre 1213 nannte man den Ort Asle, 1318 hieß er Sudasle, 1406 Honasle und von 1437 an Hohenassel.

In früheren Zeiten hatten verschiedene Adelsfamilien und Klöster Besitzungen in Hohenassel. So gehörten im Jahre 1213 vier Hufen Land dem Kloster Derneburg. 1437 kamen fünf Hufen von der Familie von Cramm an das Blasiusstift in Braunschweig. Ein Vier-Hufen-Hof befand sich Ende des 16. Jahrhunderts in den Händen derer von Kniestedt. Der Zehnte von Asle war 1286 Wohldenberger Lehen derer von Wallmoden und kam 1297 mit anderem Gut an das Kloster Wöltingerode.

Hohenassel gehörte früher zum Amt Lichtenberg des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel. Dieses Amt wurde 1792 nach Salder verlegt. Als in den ersten Jahrhunderten unseres Jahrtausends das südwestlich von Hohenassel gelegene Dorf Henzen wüst wurde, siedelten sich dessen Bewohner in Hohenassel an. In späteren Dorfbeschreibungen befindet sich die Unterscheidung Henzener und Hohenasseler Feldmark.

Im Jahre 1548 zählte man in Hohenassel 28 Hofstellen, darunter vier Ackerhöfe. Diese Anwesen zogen sich in zwei reihen von Westen nach Osten und umschlossen einen länglichen Platz mit Kapelle und Schule.

Die Schrecken der verschiedenen Kriege gingen auch an Hohenassel nicht spurlos vorüber. So sorgte sich beispielsweise Ende des Dreißigjährigen Krieges das Braunschweiger Sankt-Blasius-Stift um die ordnungsgemäße Bewirtschaftung seines wüst gewordenen Hohenasseler Ackerhofes.

In den Jahren von 1752 bis 1754 erfolgte auf Verfügung des Braunschweiger Herzogs Carl I. eine genaue Vermessung der Ländereien des Herzogtums. Zu Hohenassel gehörten etwa 968 Morgen Land, von denen auf das Asselfeld 673 Morgen entfielen und auf das Henzenfeld, das etwa der Feldmark des wüst gewordenen Dorfes Henzen entsprach, 295 Morgen.

Im Jahre 1790 wohnten 266 Menschen im Dorf, 1900 waren es 310 und zur Zeit - Stand 30. September 1998 - sind es 373 Einwohner.

Über die Schule heißt es in einem Register aus dem Jahre 1774: " Die Schule ist eigentlich kein separates Gebäude, sondern des Schulmeisters Wohnung der Kapelle vorgesetzet und unter einem Dache." Um 1880 entstand auf gemeindeeigenem Land am Nordwestausgang des Ortes ein neues Schulhaus. Etwa 95 Jahre später wurde neben diesem Gebäude die neue Hohenasseler Grundschule gebaut, in der seit 1976 alle Grundschulkinder der Gemeinde Burgdorf unterrichtet werden.

Kirchlich wurde der Ort zunächst von Hoheneggelsen aus versorgt, heute gehört er zu Burgdorf. Das Patronat, sicherlich ein Erbteil der Grafen von Assel, gehörte je zur Hälfte dem Hildesheimer Bischof und dem Herzog von Braunschweig. Der herzogliche Anteil wurde später dem Stift Scheverlingenburg beziehungsweise dem Braunschweiger Sankt-Blasius-Stift übertragen.

Das Baujahr der alten Kapelle, die 1913 durch einen Neubau ersetzt wurde, ist nicht bekannt. Sie war dem heiligen Jakobus dem Älteren geweiht und bestand aus einem rechteckigen Schiff und einer halbrunden Apsis. An dem Gebäude waren verschiedene Jahreszahlen angebracht, so war über dem Eingang zu lesen: "P.A.S. Anno 1810 J.N.S." An der Apsis stand die Jahreszahl 1685 und am nördlichen Dachgesims 1768.

Vor 85 Jahren, am 21. September 1913, wurde in Anwesenheit des Herzogs Johann Albrecht zu Mecklenburg, von 1907 bis 1913 Regent des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg, die neue Kapelle eingeweiht. Am gleichen Tage wurde der am 18. Juli 1913 geborene Johann Albrecht Pommerehne als erstes Kind in dem neuen Gotteshaus getauft. Sein Taufpate war der Herzog, der ihn mit einem silbernen Becher beschenkte.

Der Täufling entstammte einer alteingesessenen Bauernfamilie. Wenige Tage nach dem Tode seines am 31. Oktober 1919 geborenen jüngeren Bruders Alfred, der am 3. Januar 1943 in Rußland fiel, starb am 19. Januar 1943 auch Johann Albrecht Pommerehne in Rußland. Beider Vater Alfred Pommerehne starb 1956 im Alter von 76 Jahren.

Außer den beiden Pommerehne-Brüdern verloren noch 43 weitere Männer aus Hohenassel während des Ersten und des Zweiten Weltkrieges ihr Leben. Hiervon zeugt das Ehrenmal neben der Kapelle, auf dem die Namen 45 Gefallener verzeichnet sind, zwölf aus dem Ersten, 33 aus dem Zweiten Weltkrieg.

1966 wurde Hohenassel, das seit 1792 zum Amt Salder gehört hatte, ein Dorf der Samtgemeinde Burgdorf-Assel. Acht Jahre später schloß sich diese mit der Samtgemeinde Innerstetal zur Samtgemeinde Baddeckenstedt zusammen.


(Text: Wilfried Bartels †2004)